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31.03.2015

AUSTRIAN STANDARDS: Globale Standards für die Wolke

Internationale Experten erarbeiten in Wien ISO-Standards für Cloud Computing

Die Zukunft gehört der "Cloud"! Das auf Informationstechnologie und Telekommunikation spezialisierte Marktforschungsunternehmen International Data Corporation sagt Cloud-Anwendungen ein explosives Wachstum voraus: Bis 2018 sollen sich die weltweiten Ausgaben für Cloud Services auf 127,5 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln.

Eine Prognose, die auch die Politik euphorisiert. So geht die Europäische Kommission in einer Potentialabschätzung davon aus, dass bis 2020 in der Union allein durch Cloud Computing 3,8 Millionen Arbeitsplätze entstehen.

34 Nationen an Normung beteiligt

Die "Cloud" wird von Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen genutzt. Erwartungen für die Zukunft und gegenwärtige Diskussionen über Datenschutz und Datensicherheit lenken den Fokus auf die Standards dieser Schlüsseltechnologie.

Die internationalen Normungsorganisation ISO und IEC (Bereich Elektrotechnik) haben gemeinsam das Gremium ISO/IEC JTC 1/SC 38 "Cloud Computing and Distributed Platforms" eingerichtet. Experten aus 34 Nationen beteiligen sich dabei am Standardisierungsprozess, darunter die USA, China, Japan, Russland, Korea, Indien, Deutschland und Österreich - 58 weitere Staaten haben Beobachterstatus. Von 23. bis 27. März 2015 beratschlagte das Gremium in der Wiener Heinestraße im Meeting Center von Austrian Standards.

Österreicher in ISO-Gremium

Mit Dr. Tobias Höllwarth, Vorstand von EuroCloud Austria und Vizepräsident von EuroCloud Europe, hat Österreich einen Experten in das ISO-Gremium entsandt, der die heimischen Standpunkte zum Thema Cloud Computing Service Level Agreements (CCSLA) einbringt.

"Der 'Nexus of Forces' - das Zusammenspiel der IT-Kräfte Social, Mobile, Information und Cloud - werden ebenso große Auswirkungen haben wie die Erfindung der Dampfmaschine", ist Cloud-Experte Höllwarth überzeugt. "Die kommenden Transformationen werden Privatleben, Wirtschaft und Verwaltungen gleichermaßen verändern. Kleine und mittelgroße Unternehmen bekommen durch Cloud Computing Zugang zu vormals kapitalintensiven Enterprise-Lösungen, und Startups mit dem richtigen Business Case können dadurch in kürzester Zeit zu globalen Playern aufsteigen", prognostiziert der IT-Spezialist.

Erster Standard 2016 geplant

Damit das Zusammenspiel funktionieren kann, braucht es klare Rahmenbedingungen. Und die werden aktuell in den Subkomitee ISO/IEC JTC 1/SC 38 verhandelt. "Die Standardisierung hilft hier, weil der Kunde nur eine Frage stellt: Ist das Cloud Service gut genug für mich?", formuliert Höllwarth.

Eine zufriedenstellende Antwort ist einigermaßen komplex. Hat doch bereits die Arbeitsgruppe zu den Cloud-Serviceverträgen unter anderem Fragen nach Anbietern, Vertragsinhalten, Compliance, Login-Prozeduren oder der Handhabung von Securityprozessen zu klären. Und das in einer Form, die Staatsgrenzen, Kulturkreise und heterogene Rechtsauffassungen überwinden muss.

Dennoch ist Höllwarth zuversichtlich, dass bereits 2016 der erste Standard - jener zu den Service Level Agreements für Cloud Computing - vorliegen wird. Bis dahin haben die Experten noch viel zu tun - etwa beim nächsten Meeting im Oktober in Dublin.

ISO/IEC JTC 1 Information Technology 
Spiegelgremium bei Austrian Standards: 
Komitee 001 Informationsverarbeitung

Quelle: www.austrian-standards.at/newsroom/meldungen/detailseite/detail/globale-standards-fuer-die-wolke/